Österreichischer Philosoph, Naturwissenschaftler und Begründer der Anthroposophie (1861–1925)
Entwickelte die Waldorfpädagogik 1919 für die Kinder von Arbeitern der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart
Ziel: ganzheitliche Erziehung von Körper, Seele und Geist
Ursprung: Deutschland, nach dem Ersten Weltkrieg
Geprägt von der anthroposophischen Weltanschauung
Heute weltweit verbreitet mit über 1'000 Waldorfschulen und 2'000 Waldorfkindergärten
✅ Ganzheitliche Bildung: Förderung von Denken, Fühlen und Handeln
✅ Künstlerisch-handwerkliche Fächer (Eurythmie, Malen, Handarbeit, Musik) gleichwertig mit kognitiven Fächern
✅ Epochalunterricht: ein Fach wird über mehrere Wochen intensiv behandelt
✅ Lehrplan orientiert sich an Entwicklungsphasen des Kindes
✅ Feste Klassen- und Lehrerbindung: Klassenlehrer begleitet die Klasse oft 6–8 Jahre
✅ Verzicht auf Noten und Prüfungen in den ersten Jahren, stattdessen individuelle Entwicklungsberichte
✅ Natur- und Jahreszeitenverbundenheit (Feste, Gärtnern, Werken)
✔ Fördert Kreativität, handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten
✔ Stärkt die emotionale und soziale Entwicklung
✔ Individuelle Begleitung der Kinder durch lange Klassenlehrerzeit
✔ Weniger Leistungsdruck durch Verzicht auf frühe Noten
✔ Rhythmus und Rituale geben Kindern Sicherheit und Struktur
✖ Kritiker bemängeln die starke anthroposophische Prägung
✖ Wenig direkte Vorbereitung auf standardisierte Prüfungen
✖ Relativ starre Lehrpläne, wenig Raum für individuelle Interessen
✖ Mögliche Weltanschauungsdiskussion (Anthroposophie, Karma-Gedanken)
✖ Wechsel an eine Regelschule kann für Kinder schwierig sein
Die Waldorfpädagogik bietet eine sehr kreative, ganzheitliche und entschleunigte Schulform, die Kinder umfassend bilden will. Sie legt Wert auf Kunst, Handwerk und Natur – ist aber nicht frei von weltanschaulicher Prägung.